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Der Hotspot für Jung & Alt in der P.P.S. war das Büdchen vom Opa Leugers an der Ecke Manforter/Immigratherstr..
Hinten an der Eismaschine trafen sich unsere Onkels und Väter,
um über “Gott und die Welt” zu politisieren.
Dabei wurde versucht den Weltvorrat an “Hannen Alt” zu vernichten.
Zwischendurch wurde noch immer das ein oder andere “Pinneken” Unterberg oder Jägermeister gekippt.
Geraucht wurde dabei Tabak meist von:
Reval, Roth Händle oder Overstolz.
Vorne standen wir Kinder um für einen Groschen eine große Tüte gemischte Bonbons zu ergattern.
Für 5 Groschen gab es vom Opa eine Riesenportion vom besten selbst gemachtem Eis der Stadt inklusive einer süßen Schokohaube.
Wenn wir einmal kein “Eisgeld” hatten, gab es auch schon mal eine kleine Portion für Lau!
Im Sommer brummte hinten die Eismaschine so laut das man es weithin hören konnte.
Mama konnte dort auch immer ohne Geld einkaufen gehen.
Es wurde “angeschrieben”!
Wenn dann irgendwann wieder etwas Geld übrig wahr, ging Mama hin um die Rechnung zu begleichen.
Damals ging so was noch alles auf Vertrauensbasis ohne große Worte oder gar eine Unterschrift.
Später als Opa Leugers dann nicht mehr arbeiten konnte, übernahm sein Sohn Julius das Büdchen.
Der andere Sohn Walter arbeitete auch ab und an in dem Büdchen und war dann viel zu oft sein bester Kunde in Sachen Bier und Schnaps!
Walter eröffnete dann Jahre später den ersten modernen Supermarkt auf der Witzheldener Straße.
Es gab auch noch das “Fenster-Büdchen” von der Fr. Buschenhofen auf der Leverkuserstr. und die “Siedlungs-Disko” von der Klara (Klärchen/Klör),
aber das sind andere Geschichten die vielleicht ein anderer User erzählen wird?
Lieber Herr Hani Gies,
da ich selbst Familiengeschichte schreibe, schaue ich mir seit Jahren immer mal wieder Bilder und Texte zur Stahlhaussiedlung Wersten an. Dort lebte meine Oma Bertha Abraham, von den Nachbarn “Abba” genannt, in der Witzheldener Str. 22. Sie starb im Jan. 1966. Aufgrund Ihres Alters werden sie sie daher nicht kennen.
Heute las ich jedoch die Anfrage von Herrn Jürgen Lattrich aus Meerbusch zu dem “Geschäft” Vellmann. Da ich im Internet weder Anschrift noch Telefonnummer von Herrn Lattrich finde, wende ich mich an Sie als möglichen Mittelsmann.
Viel weiß ich zwar auch nicht, aber doch ein bisschen:
Das Geschäft Vellmann wurde verändert weiter geführt von Tochter Minchen Vellmann, eine meiner Tanten. Sie heiratete in erster Ehe einen Bruder meines Vaters – Ernst Abraham, der nach dem Krieg leider als vermisst galt und auch vermisst blieb. Später heiratete Minchen verwitwete Abraham, geb. Vellmann in 2. Ehe Kurt Schmidt und lebte mit ihm weiterhin im elterlichen Haus in der Immigrather Straße. Das Geschäft, in dem zuvor u.a. Petroleum für Lampen verkauft worden war (zumeist auf Pump), wurde zum Lebensmittelladen, ebenfalls mit vielen Kunden, die auf Pump einkauften. Kurt Schmidt hat als Koch gearbeitet u.a. in der Gerresheimer Glashütte Ferdinand Heye. Als ich vor wenigen Jahren einmal die Orte meiner Kindheit und Jugend aufsuchte, sah ich, dass im ehemaligen Laden meiner Tante die Awo eingezogen war.
Kurt und Minchen Schmidt bekamen eine Tochter – Karin. Das Geburtsdatum könnte ich nachschauen. Wen sie geheiratet hat und wie sie heute mit Nachnamen heißt, weiß ich nicht. Zu den Eltern hatte ich aufgrund von Familienfeiern Kontakt, aber später nicht mehr zu Karin. Sie ist ein paar Jahre jünger als ich. Ich bin 1948 geboren.
Eine weitere (letzte lebende) Tante von mir, sie ist Ende Mai 99 Jahre alt geworden, erwähnte mal, dass die Besitzer von Leugers Büdchen mit Vellmanns verwandt waren. Die Familie dieser Tante lebte am Ende der Mantorfer Seite, links, wenn ich in Richtung Büdchen schaue – Familie Götzenich. Im letzten Jahr hat die Tante geistig leider abgebaut; aber ich kann, wenn der Wunsch besteht, versuchen, sie nach Karins Namen zu fragen. Die Beiden standen lose miteinander in Verbindung.
Vielleicht mögen Sie, lieber Herr Gies, diese Mail an Herrn Lattrich weiterleiten.
Ich freue mich übrigens sehr über die veröffentlichten privaten Fotos, auch wenn ich die Menschen nicht kenne. Sie sagen viel über das Lebensgefühl der Familien aus. Vielen Dank für diese Arbeit!
Ich selbst habe übrigens die ersten 6 Monate meines Lebens ebenfalls in der Witzheldener Straße verbracht. Da meine sehr jungen Eltern noch keine eigene Wohnung hatten, überließ ihnen meine Oma ihr Schlafzimmer und schlug für diese Zeit für sich selbst ein Bett im Keller auf.
Herzliche Grüße
Waltraut Suliga
Meine Anschrift:
Waltraut Suliga
Eichenhain 3
21335 Lüneburg
Tel: 04131-45633
So hab das mit “Walter” und “Julius” endlich mal korrigiert.
manu schreibt am 04.10.2010 22:11
ja hansi so war das mit dem leugers-
wir kids waren immer gern gesehn.
und bei buschenhofens fenster war immer wat los-
und beim klärchen war mein alder immer gern gesehn
war ja och de beste kunde.
manu schreibt am 06.10.2010 22:36
hansi hiess der im büdchen nit julius?
und walter hatte das geschäft.
lg manu
Herbert schreibt am 07.10.2010 05:37
Hallo Hansi, der Artikel ist schön geschrieben und bringt bei mir Erinnerungen an das Büdchen.
Damals konnte man dort Zigaretten eineln kaufen.
Gäbe es einen Dankeschön-Button würde ich den jetzt drücken.
LG Herbert
Hansi schreibt am 12.10.2010 09:29
Mit dem Namen war ich auch unsicher.
Manuela bist Du dir 100% sicher mit “Julius”?
Dann werde ich das noch schnell ändern 🙂
Dankeschön euch beiden!
Stimmt Julius Bündchen und Walter hatte das Geschäft.
Guten Tag,
kennt vielleicht noch jemand das „Geschäft“ Vellmann?
Jakob Vellmann war mein Großonkel, Immigrather Str. 26 (lt. Adressbuch 1930).
Meine Oma hat leider nicht viel von Ihrem Bruder erzählt und ich suche alles Informationen für meine Ahnen-Forschung.
Vielen Dank im Voraus.
Freundlichen Gruß aus Meerbusch
Jürgen Lattrich
Hallo Jürgen.
Ich habe nun einige Zeit, mit meinen begrenzten Mitteln, versucht etwas in Erfahrung zu bringen.
Leider ohne Erfolg. Ich selbst bin mit Bj.60 wohl noch zu jung und Zeitzeugen gibt es wohl so gut wie keine mehr.
Einzig der Heimatverein Werstener könnte noch eine Anlaufmöglichkeit bieten.
Adresse:
Baas: Heinz-Leo Schuth
Werstener Dorfstr. 90, 40591 Düsseldorf
Fon: 0211 / 65023749 (montags 18.00 bis 20.00 Uhr)
Mail: baas@werstener-jonges.de
http://www.werstener-jonges.de
Viel Glück bei deiner weiteren Recherche.
Gruß, Hansi Gies
Werner schreibt am 23.10.2010 12:13
Also, der Julius Leugers übernahm von seinem Vater das Büdchen.
Der Walter Leugers hatte zur gleichen Zeit den Tante Emma Laden in dem Haus, das auf dem Foto der Langenfelder Str. im Hintergrund zu sehen ist.Ich meine das Foto mit dem Mädchen auf dem Dreirad.
Dort in dem Haus gab es auch die erste Frittenbude in der Stahlhaussiedlung. Das war so 1968.
plattenkind schreibt am 01.11.2010 23:57
hallo erstmal.das mit dem julius leuers stimmt. der bruder war der walter,der hat auch ab und zu im büdchen gearbeitet. dann hatten wir auf der witzheldenerstr. auch noch den emil sooten, und hatte ein holzbein.bei dem konnte man auch einkaufen,auf der immigraterstr.gab es noch einen edeka oder rewe,so ganz genau weis ich das nicht mehr.der inhaber hieß schmitz.auf der henkels kipp gab es auch ein baggerloch das wurde im laufe der zeit zugeschüttet.heute steht ein tennisplatz und schrebergarten drauf.beim herbert in der strasse gab es einen boltsplatz,da haben wir öfters mal fussball gespielt.wenn ich mal richtig zeit habe,werde ich ein paar bilder reinsetzen. das klaerchen hatte auch eine tochter,die machte öfters mal einen stripp.wenn der alkoholspiegel oben war.ich könnte noch soooooo.weiter erzählen.beim nächsten mal. das plattenkind
Flummi schreibt am 29.09.2013 08:44
Hallo, an das Büdchen habe ich lebhafte Erinnerungen. Schleckmuscheln, Violas und Stangen Eis. Das alles für 0,50 Pfenning. Der Besitzer in den 70/80er (Name weiß ich leider nicht mehr) wuste von allen Kindern die Namen und wo sie hin gehörten. Seit dem ich dieses Seite entdeckt haben komme ich aus den Flashbacks nicht mehr raus!! Danke dafür !!!!