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Mit Schreiben vom 11. Februar 1903 bitten 5 Werstener Gemeindemitglieder den Benrather Bürgermeister auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung 2 Punkte zu stellen,
nämlich
„bei der Stadt Düsseldorf Hergabe von Wasser und Gas an die Ortschaft Wersten und Eingemeindung der Ortschaft Wersten nach Düsseldorf zu beantragen.“
Der Benrather Bürgermeister ist verärgert. In der Sitzung am 9. März 1903 beschließt der Gemeinderat dennoch, in Düsseldorf vorstellig zu werden.
Zur Bürgermeisterei Benrath gehörten zur damaligen Zeit die Gemeinden Himmelgeist-Wersten, Itter-Holthausen, Benrath, Urdenbach und Garath.
Die Bevölkerungszahl lag bei 23634 Einwohnern, davon 10258 in Benrath und 5550 in Wersten.
Mit Vertrag vom 28. August bzw. 28. September 1906
und den Nachtragsverträgen vom 16. Februar bzw. 13. März 1907
wurde zwischen der Stadt Düsseldorf und der Landgemeinde Himmelgeist-Wersten eine Vereinbarung über die Lieferung von Gas, Wasser
und elektrischer Energie an die Ortschaft Wersten abgeschlossen.
Damit waren die Weichen für die Eingemeindung Werstens gestellt.
Unter dem 4. Dezember 1907 schreibt der Regierungspräsident an den Herrn Landrat in Düsseldorf,
„des Königs Majestät haben durch allerhöchsten Erlass vom 16. November des Jahres zu genehmigen geruht, dass die Ortschaft Wersten der
Landgemeinschaft Himmelgeist-Wersten im Landkreis Düsseldorf…
von der Gemeinde Himmelgeist-Wersten abgetrennt
und der Stadtgemeinde Düsseldorf einverleibt wird.
Diese Grenzänderung tritt am 1. April 1908 in Kraft.“
Wersten wird somit Teil von Düsseldorf
Ein Jahr später erfolgt dann die Eingemeindung von Himmelgeist, Eller, Gerresheim, Ludenberg, Rath, Lohausen und Stockum nach Düsseldorf.
(entnommen der Schriftenreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e. V.)
Quelle: Heimatverein Werstener Jonges
Ereignisse:
1905: Die „rote Schule“ Werstener Feld / Werstener Friedhofstraße wird bezogen.
1908: Am 1. April wird Wersten nach Düsseldorf eingemeindet.
1920: Wersten 04 erwirbt ein Gelände an der Friedhofstraße als Fußballplatz
1928: An der Kölner Landstraße 306/308 eröffnet Willi Lindackers eine Färberei und chemische Reinigung.
In 1929 zogen die ersten Bewohner in die neu erbaute “Stahlhaussiedlung” ein.
1938: Bau der Feuerwache am Werstener Feld (während des 2. Weltkriegs zerstört).
1943: Bomben fallen am 27. Januar auf die Langenfelder Straße, an der Leverkuser Straße brennt ein Haus ab (Brandbomben),
die Turnhalle der „Weißen Schule“ wird stark beschädigt.
Bombenvolltreffer auf den nördlichen Teil der „Weißen Schule“ am 26. Mai, am 30. Mai auf der Nixenstraße.
1949: Wersten 04 nimmt den neuen Sportplatz am Scheideweg in Besitz.
1969: Die „provisorische“ Stahlhochbrücke am Werstener Kreuz wird ihrer Bestimmung übergeben. In den nächsten 15 Jahren bekommt Wersten durch die Verkehrsnachrichten („Stau am Werstener Kreuz“) einen gewissen Bekanntheitsgrad.
Eine U-Bahn-Linie, die in Wersten parallel zur Kölner Landstraße laufen soll, wird geplant, aber nie gebaut.
Die Buslinie 37, die ab 7. Oktober 1966 bis Eller verlängert worden war, fährt eine Schleife durch das Neubaugebiet Wersten-West.
1992: Ein Erdbeben der Stärke 5,5 reißt am 13. April die Menschen in Wersten nachts um 3.20 Uhr aus dem Schlaf.
Diese Infos beruhen auf einer Liste, die von Karl Kadatz erstellt und von Otto Flämig weitergeführt wurde
Quelle: SPD Wersten
Robert schreibt am 27.09.2011 12:38 Ergänzung zu dem Bombenangriff 1943
Augenzeugenbericht zu dem besagten Januar Angriff
von Robert Kellner:
Am 27.01.1943 saßen wir die Fam.Kellner am
Frühstuckstisch.
Plötzlich heulte der Fliegeralarm um ca.10Uhr los
und mein Bruder der Heinemann hat am Fenster gesehen wie eine Bombe im dritten
Bau hinter uns bei Fam. Heinzen niederschlug.
Durch die Druckwelle hat mein bruder jahrelang
probleme mit den Augen.
Daraufhin sind wir alle losgerannt zum Bunker auf
der Reusrather Str ecke Kölnerlandstraße. Jetzt ist dort ein Getränkemarkt, wer es
kennen sollte.
Auf dem weg dorthin konnte wir Kinder kaum erkennen
wohin unsere Eltern gerannt sind weil der Schnee ziemlich hoch gelegen hat.
Ich habe meine Schuhe im Schnee verloren, war zu
dem zeitpunkt gerade mal 4 Jahre jung.
Als wir dort ankamen wollte meine Mutter, dat Klör,
kurz darauf wieder in die Stahlhaussiedlung zurück um einen großen Topf mit
Erbsensuppe zu holen.
Auf dem Rückweg hat uns Mutter erzählt das sie von
einem Tiefflieger beschossen worden sei und dabei den Topf mit Suppe verloren
hat. sie mußte sich mehrere mal flach auf den Boden legen.
Ganz Wersten hat sich an dem Tag in den Bunker
zurückgezogen um Schutz zu suchen. alle wußten das nur der Bunker sicher war.
Nach dem Flugzeugangriff konnten wir den Bunker
nicht verlassen weil wir von der anderen Rheinseite von Mörser-Attellerie
beschossen worden.
Das ging fast den ganzen Vormittag bis zum späten
Abend.
Ich kann mich noch daran erinnern das der ganze
Bunker nach Kuprecht(fürwanzenundflöhe) gerochen hat. Auch das wasser hat danach
geschmeckt.
Als es dunkel wurde kamen die Flugzeuge zurück und
es ging mit Bombardemants weiter.Ich weiß noch wie ich als Kind vom Pott
gefallen bin wegen der Explosion. Dann wurde durch den Lautsprecher im Bunker
verlautet das sich alle an die Wände stellen und sich niemand mehr mitten im
raum aufhalten darf.
Er sagte immer wieder : Teppichbomben ,wir werden
von Teppichbomben getroffen!
Das Dach hat sich dadurch entzündet und brannte
mehrere Stunden.
Es gab dann auch keinen Strom mehr weil der Bunker
stark geschaukelt hat und dadurch die Kabeln gerissen sind.
Ne Stunde später haben die ersten sich getraut
Petroleumlampen oder kerzen anzuzünden damit wir was sehen konnten.
Weitere Informationen kommen sobald mein Bruder
vorbei kommt.
Gruß Robert