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Wersten am alten Wehrstein von history | Düsseldorf |

Die Werstener wehrten sich(Eingemeindung) gegen das verbundene Himmelgeist.
Sie mußten den Zehnten zahlen,waren also schon sauer seit Urzeiten.

Wehrten sich hier schon die Römer gegen die Barbaren?
Landwehr, Wehrstein?
Wie dem auch sei, rebellisch sind sie wohl schon, die Werstener.

500 Jahre lang endete die Düsseldorfer Welt vor den Toren von Wersten, die Werstener waren die ersten, die schon 1908 fremd gingen, ein Jahr vor allen anderen. Sie lagen auch am nächsten dran, Himmelgeist hatte gut reden.
Ein paar Häuser an der Düssel(Dorfstrasse), an der Kölnerstr hieß es “Windfoche”, das war der Anfang
Sandhügel markierten den Weg der Kölnerstr von Benrath nach Ddorf. Nur so kam sie voran im Sumpfland der Niederterrasse. Weil wir hier eine Stufe höher liegen als in der Aue, sind es diesmal die Nebenflüsse, die zur Vernässung führen. Es dauerte einfach zu lang vom Gebirge, wo alle Bäche starten, bis zur Mündung in den Rhein, sie stauten sich zum Sumpfland. So haben wir hier in Wersten den Gansbruch neben dem Sandberg

Die Familie Harff (Harffstr) am scharfen Acker=Schabernack besaß die Scheidlingsmühle, die den Brückerbach von der Düssel schied. Ein kleines Denkmal unterhalb der Sales Kirche erinnert daran. Der neue Brückerbach, 800M nach Süden verschoben, hat eine norddeutsche Deichlandschaft entstehen lassen. Immer noch ein Geheimtipp. Gehen Sie den Brückerbach nach Süden(Mendel- oder Ohmweg), da wird es richtig urig.
Die Harffstrasse erlebt gegenwärtig ein Gewusel von Parkplatz suchenden Autos:das alte Eisenbahndepot ist zum Oldtimer “Meilenwerk” geworden

In der Not nach dem Krieg,in den 20iger Jahren entstehen allmählich die Arbeiterviertel, zuerst bis zur Ickerswarderstr, dann ging es Schlag auf Schlag. Das Grüne Viertel nördlich der Düssel, die Halbuschsiedlung, “Stahlhausen”, das Polenviertel, die KAB Siedlung.Das ging nicht immer ohne Probleme ab. Man spricht von Segregation, von Trennung in Wersten Ost und Wersten West
Ein Kreuz gab es immer mit dem “Werstener Kreuz”.Seit der Autobahn und der Südbrücke brauchte man einen “Zubringer” für diese Autobahn. Das wurde 1937 die Werstener- Witzelstrasse, die gleichzeitig als Verlängerung des Stoffeler Dammes diente. Zur Buga 1987 wird alles verändert. Das Kreuz war jetzt eine gefährliche Stahlhochbrücke mit nur einer schmalen Fahrbahn, das Düsselbett wurde verlagert, die Tunnel gebaut

Der Südpark (Buga 1987) war ein Geniestreich. Man verband den schon 1895 eingerichteten Volksgarten und den 1873 gegründeten Stoffeler Friedhof mit dem großen und dem kleinen Baggerloch beiderseits der Werstener Str. Die Löcher, Reste der Ziegelein, waren häßliche Schrottplätze der Industrieviertel geworden, für kinder gewiß ein Paradies, auch für Schrebergärtner und für uns, die wir bei Kolvenbach schwoften. Es gab überhaupt nur Kolvenbach und Fleher Hof
Heute sind etwa 350 von 850 Kleingärtnern geblieben. Es gibt natürlich den alten Friedhof und de Volksgarten. Neu sind: die Aki-Ecke für Kinder, der Bereich “In den Gärten”, Erinnerung an die Buga,, vor allem zwei Teiche:”vor dem Deich” und “hinter dem Deich”. Der Deich war der alte Stoffeler Damm. An der Kölnerstr entstand das “Düsseldörfchen”, eine schicke Siedlung.In Ddorf ist es Tradition, dass mit jeder großen Ausstellung auch ein neuer Stadtteil entsteht.
Mit dem Botanischen Garten der Uni und dem anschließenden Fleher Wasserwäldchen schließt sich der güne Kreis: die “grüne Achse von Rhein zu Rhein”. Ein Traum(Flehe bis Golzheim), der nicht so ganz verwirklicht wurde(Lücken in Obilk).

Bei der Eingemeindung 1909 kamen Urängste hoch. Gesundes Landleben gegen verderbliche Stadt, Vernichtung des auf der Scholle lebenden Menschen, ein bißche Blut und Boden Theorie schon 1909. In Wirklichkeit steckten auch handfeste Interessen dahinter. Ddorf dränge seine Schwachen an die Grenze und drüber hinaus, als Beispiel gab man Oberbilk-Eller und Derendorf-Rath. Viele Landmänner wollten die armen Arbeiter nicht in ihren Dörfern
Mit der Eingemeindung von 1909 wurde Ddorf endgültig zur Großstadt und Wersten war der Pionier
Das beliebteste Lied der Altstadt”Mir sin us de Aldestadt, us de Retematäng” endet mit dem schönen Satz “ons Altstadt is bekannt von Korschenbroich bis Norf, mer blose jet op Klein Paris , mer sin Großdüsseldorf”.

Autor:  history
Quelle: http://www.rp-online.de