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Basisdaten Wersten:
Geograph. Lage   51° 11′ N, 6° 49′ O : 51° 11′ N, 6° 49′ O
Höhe   38 m ü. NN Fläche   4,38 km²
Einwohner   26.788 (Stand 31. Dezember 2007)
Bevölkerungsdichte   6.116 Einwohner je km²
Eingemeindet   1. April 1908
Stadtbezirk   Stadtbezirk 9

Geographie:

Der Stadtteil Wersten liegt im Düsseldorfer Süden und gehört zum Stadtbezirk 9. Im Westen grenzt er an den Campus der Heinrich-Heine-Universität, der zu Bilk gehört, sowie an den Stadtteil Itter, im Norden an den Stadtteil Oberbilk, im Nordosten an Eller, im Südosten an Holthausen und im Südwesten an Himmelgeist.

Demografie:

Wersten hat ca. 27.000 Einwohner, darunter etwa 4.200 nichtdeutsche Staatsbürger. Fast 10.000 Einwohner gehören der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen an. Der Altersschnitt von 42 Jahren ist knapp unter dem Durchschnitt des Stadtgebietes.

Wersten hat etwa 13.500 Privathaushalte, darunter ca. 5.800 Singlehaushalte. Von den rund 3.560 Wohngebäuden sind etwa 2.100 Ein- und Zweifamilienhäuser.

Wersten ist ein traditionelles Arbeiterwohnviertel, das allerdings nicht zuletzt durch den Bau des Werstener Autobahntunnels Ende der 1980er Jahre eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,7 %.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Als wichtigste Verkehrsader durchzieht die Kölner Landstraße (ehemalige Bundesstraße 8) das Gebiet des Stadtteils von Nordwesten nach Südosten. An ihr liegen auch die meisten und wichtigsten Geschäfte, so dass sie das langgezogene Stadtteilzentrum zwischen der Werstener Dorfstraße und Ickerswarder Straße bildet. In Ost-West-Richtung kreuzt die Autobahn A 46 den Stadtteil. Nach ihrer Verlegung in einen Tunnel Mitte der 1980er Jahre schneidet sie die nördlichen Siedlungsgebiete nicht mehr vom Stadtteilzentrum ab. Die in den 1970er Jahren gebaute mehrspurige Münchener Straße am westlichen Stadtteilrand nimmt einen großen Teil des Durchgangsverkehrs aus der Innenstadt in Richtung Süden auf und entlastet auf diese Weise die Kölner Landstraße.

Das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs bilden die Stadtbahnlinien U74 und U77 nach Holthausen, die Wersten an den Düsseldorfer Hauptbahnhof, die Stadtmitte und die Altstadt anbinden, sowie die Straßenbahnlinie 701, die von der Stadtmitte und Bilk kommend über Holthausen hinaus nach Benrath führt. Durch die Schnellbuslinie SB50 und die Buslinien 780, 782 und 785 gibt es ab Werstener Dorfstraße auch schnelle Direktverbindungen in die Städte Haan, Erkrath und Hilden. Die westlichen und östlichen Wohngebiete in Wersten werden ab der Stadt- und Straßenbahnhaltestelle Ickerswarder Straße von der Buslinie 735 (Unterbach–Südpark) erschlossen. Sie stellt auch Querverbindungen zum Campus der Heinrich-Heine-Universität und nach Eller-Süd und Vennhausen her. Inzwischen ist die Anbindung der Wohngebiete nördlich der Autobahn A 46 an den Öffentlichen Personennahverkehr durch die Verlängerung der Buslinie 723 vom Südfriedhof über die Uni-Kliniken hinaus bis Eller-Mitte erheblich verbessert worden. Die Buslinie 724 (Itter–Gerresheim) tangiert östliche Werstener Wohngebiete und verbindet diese mit Eller und Holthausen.

Seit 1995 ist das größte in Wersten ansässige Unternehmen die Provinzial-Versicherung.

Wersten ist geprägt von vielfältigen Einzelhandelsgeschäften, die sich südlich der Autobahnzufahrt entlang der Kölner Landstraße niedergelassen haben. Der tägliche und periodische Bedarf kann hier gedeckt werden, teilweise wird auch der längerfristige Bedarf bedient. Kulinarisch sind neben bürgerlicher Küche durch Kneipen vor allem griechische und asiatische Imbisse, in geringerem Umfang auch italienische Pizzerien und türkische Dönergeschäfte prägend.

Kinderbetreuung und Schulen:

Wersten hat 820 Plätze in 15 verschiedenen Kindertagesstätten in kommunaler wie kirchlicher Trägerschaft und ca. 1000 Grundschüler in den städtischen und kirchlichen Grundschulen sowie 135 Förderschüler. Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien befinden sich in angrenzenden Stadtteilen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:

Sehenswert ist der Südpark im Nordwesten des Stadtteils. Er war 1987 zusammen mit dem bereits bestehenden Volksgarten das Ausstellungsgelände der Bundesgartenschau und liegt teilweise auf Werstener Gebiet. Dieser südliche Teil ist als Landschaftspark um einen ehemaligen Baggersee gestaltet. Ein beliebter Treffpunkt von Familien mit Kindern sind das Café und der Streichelzoo unweit des Sees. Beide werden von der Werkstatt für angepasste Arbeit unterhalten. Auch ein von der Düsseldorfer Volkshochschule (VHS) betriebener Bio-Garten findet auf dem Gelände Platz. Auf der anderen Seite des Sees am östlichen Ufer liegt das architektonisch reizvolle „Düsseldörfchen“, ein Wohngebiet, das zur selben Zeit wie der Landschaftspark entstanden ist.

In einem ähnlichen Stil ist auch die um 1980 entstandene Neubausiedlung „Wersten-West“, auch „Otto-Hahn-Siedlung“ genannt, nahe der Düsseldorfer Universität zu finden. Alle Straßen der Siedlung sind nach bekannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern benannt, wobei der Kernteil des romantischen Wohngebietes nach dem berühmten Chemiker Otto Hahn benannt wurde. Gleich nebenan sind Straßen wie die Lise-Meitner-Straße, die Max-Born-Straße und der Mendelweg zu finden. Zentral im kreisförmigen Wohngebiet ist ein reizvoller Teich angebracht, den auch manche am Teich wohnende Anwohner durch ihr eigenes Hausufer erreichen können. Des Weiteren gibt es ein griechisches Restaurant. Im Jahre 2002 wurde eine neue Siedlung angebaut, die den alten Backsteinstil beibehalten sollte, was allerdings nicht soviel Begeisterung einfuhr.

Der Südpark ist auch der nördliche Endpunkt einer Grünachse, die sich südlich der Autobahn entlang der westlichen Stadtteilgrenze fortsetzt. Auf dieser Achse liegen der Universitätssportplatz, ein zweiter ehemaliger Baggersee, der Brückerbach, der am „Werstener Kreuz“ (die Anschlussstelle D-Wersten auf der A 46 bzw. Haltestelle „Werstener Dorfstraße“) von der südlichen Düssel abzweigt und direkt in den Rhein fließt, der Botanische Garten der Universität und schließlich die bis Himmelgeist reichenden noch garten- und landwirtschaftlich genutzten Felder. Von hier aus führt ein Radwanderweg zur Fleher Brücke und weiter am Rhein entlang über Volmerswerth und Hamm bis in die Düsseldorfer Innenstadt.

In Wersten findet Brauchtumspflege vor allem durch den dort ansässigen Schützenverein (gegründet 1925) und den lokalen Heimatverein (Werstener Jonges e.V., gegründet 1953) statt. Das Schützenfest findet immer am zweiten Wochenende im Juni statt. Die bekanntesten Werstener Sportvereine sind der Werstener SV 04, dessen Sportanlage sich zwischen Dechenweg (Ecke Flemingweg) und Scheideweg erstreckt und einen Kunstrasenplatz, zwei Hartgummiplätze und einen Ascheplatz umfasst, und die DJK Rheinland 05.

Sakralbauten und Pfarrgemeinden:

Folgende Kirchen gehören zu Wersten:

  • St. Maria Rosenkranz, Burscheider Straße: katholische Pfarrkirche, neoromanische Basilika
  • Franz-von-Sales-Kirche, Siegburger Straße: Filialkirche von St. Maria Rosenkranz, moderner Kirchenbau
  • St. Maria in den Benden, Dechenweg: katholische Pfarrkirche, moderner Kirchenbau
  • Stephanuskirche, Wiesdorfer Straße: evangelische Kirche, moderner Kirchenbau

Katholische Pfarrgemeinden und Kirchen:

 

Neo-romanische Kirche St. Maria Rosenkranz in Wersten

 

St. Maria in den Benden, Kirchbau in Form eines Stalls

 

Franz-von-Sales-Kirche

 

Evangelische Stephanuskirche

In Wersten gibt es zwei katholische Pfarrgemeinden, die seit 1984 in einer Seelsorgeeinheit kooperieren. Seit 2008 gehören sie zusammen mit den Pfarrgemeinden St. Nikolaus in Himmelgeist, St. Joseph in Holthausen und St. Hubertus in Itter zur Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen.

St. Maria Rosenkranz:

Hauptartikel: St. Maria Rosenkranz (Düsseldorf-Wersten)

Wersten gehörte bis 1899 zur Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Himmelgeist. Bereits am 1. Januar 1884 wurde ein Kirchbauverein Wersten gegründet, der im Juni 1890 ein Grundstück in Wersten erwarb. 1891 wurde eine Notkirche aus einer erworbenen alten Kesselschmiede errichtet, die 1893 geweiht wurde. 1899 wurde dann die Einrichtung einer eigenen Pfarrei in Wersten beantragt, woraufhin am 22. März 1901 die Erhebung zur Pfarrei erfolgte. Von 1907 bis 1910 wurde die neoromanische Basilika St. Maria Rosenkranz vom Architekten Wilhelm Sültenfuß errichtet. Im Oktober 1910 erfolgte schließlich die Weihe durch den Bischof. Die Kirche wurde in den beiden letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, der Wiederaufbau dauerte bis 1955, einige Gewölbegemälde waren nicht wiederherstellbar.

Gegenüber dem Kirchenportal befindet sich ein Kriegerdenkmal von 1934.

St. Maria in den Benden:

1953 beschloss das Erzbistum Köln, die Pfarrei St. Maria Rosenkranz in vier Pfarren aufzuteilen. Tatsächlich entstand eine weitere Pfarrgemeinde auf dem Gebiet „In den Benden“ westlich der Kölner Landstraße. 1955 begannen die Vorplanungen für eine neue Kirche am „Dechenweg“, die schließlich im September 1959 eingeweiht wurde.

Der Architekt Emil Steffan und sein Mitarbeiter Nikolaus Rosiny planten eine ausdrücklich in die Landschaft und Bebauung eingepasste Kirche in Form eines schützenden Stalles, der auch alle übrigen Räume der Gemeinde umfasst und an den Stall von Bethlehem erinnern soll. Aus diesem Grund wurde auch der Name des Gebietes zum Namensbestandteil der Kirche und der Gemeinde.

In den 1970er-Jahren reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus. Insbesondere war der Pfarrsaal zu klein geworden und die Gruppenräume befanden sich provisorisch in einer Holzbaracke. Deshalb entstand ein Erweiterungsbau, der seit 1985 genutzt wird. In den 1990er-Jahren wurde die Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt. In der Kirche feiert auch die polnische Gemeinde Düsseldorfs ihren Sonntagsgottesdienst.

Franz-von-Sales-Kirche:

Hauptartikel: Franz-von-Sales-Kirche (Düsseldorf)

Die Franz-von-Sales-Kirche ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Maria Rosenkranz, die 1969 bis 1971 vom Architekten Hans Schwippert als Schulkirche für die umliegenden Schulen gebaut wurde. Der markante Rundbau aus roten Backstein mit drei Ausflüchten steht am südlichen Ende der Siegburger Straße und grenzt unmittelbar an den Südpark. Eine Besonderheit der denkmalgeschützten Kirche ist ihr Innenraum, der an ein antikes Theater erinnert: Der Altar befindet sich an der tiefsten Stelle und die halbrund um ihn angeordneten Bänke stehen auf nach hinten ansteigenden Stufen. Schwipperts Idee war dabei die Form eines Plattfischs mit dem Altarraum als Kopf und den Eingängen als Flossen verfolgt.

Der Kirchenvorstand hat 2006 aus Gründen des Unterhalts den Verkauf des Gebäudes an eine andere christliche Religionsgemeinschaft beschlossen. Der genaue Zeitpunkt des Verkaufs steht aber nicht mehr fest. Somit werden in ihr weiterhin neben den Schulgottesdiensten wöchentlich Sonntagvorabendmessen der polnischen Gemeinde Düsseldorfs und etwa alle zwei Monate ein mit neuer geistlicher Musik besonders gestalteter Sonntagsgottesdienst gefeiert.

Der Innenraum zeichnet sich auch durch seine sehr gute Akustik aus. Die Innenwand ist ein Mauerwerk mit unterschiedlich breiten, teilweise unverfüllten Fugen. Dadurch wird der Schall auf natürliche Weise gerichtet verstärkt. Aus diesem Grund und wegen der abfallenden Bestuhlung eignet sich die Kirche auch besonders für Konzerte und andere Aufführungen.

Evangelische Kirchengemeinde:

Die Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Wersten umfasst die Stadtteile Wersten und Himmelgeist und ist in drei Pfarrbezirke aufgeteilt. Sie unterhält das Gemeindezentrum an der Wiesdorfer Straße sowie zwei Kindertagesstätten und ein Jugendhaus. In Himmelgeist werden die Gottesdienste in der katholischen Kirche St. Nikolaus gefeiert.

Stephanuskirche:

Das Kirchengebäude an der Wiesdorfer Straße ist eine Hallenkirche aus dem Jahr 1958. Das Kreuz der Altarwand wurde der bekannten Christus­statue von Rio de Janeiro nachempfunden. Bemerkenswert ist die Orgel, die über 2500 Pfeifen aufweist. Ungewöhnlich für ein modernes evangelisches Kirchenbauwerk ist auch die Krypta unter dem Altarraum.

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